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Cold Soul verloren – zwei neue Kaffees gewonnen: Spezialitätenkaffee Brasilien im Wandel


Spezialitätenkaffee Brasilien:

Vor fünf Jahren habe ich einen meiner ersten Spezialitätenkaffees aus Brasilien entdeckt die Fazenda California mit ihrem fermentierten Kaffee Cold Soul. Dieser besondere Kaffee hat mich seither durch alle Höhen und Tiefen begleitet und mir unzählige schöne Erinnerungen beschert (und viel positives Feedback eingebracht). Von links nach rechts: Armando (Nappi Kaffi), Flavia Rodrigues (Fazenda California).


rmando von Nappi Kaffi mit Produzentin der Fazenda California auf der World of Coffee. Austausch über Spezialitätenkaffee Brasilien, Nachhaltigkeit und Cold Soul.

Herausforderung:

Big Player und fehlender Nachschub In letzter Zeit erlebt die Kaffeeszene turbulente Zeiten: Die Nachfrage nach Spezialitätenkaffee steigt, und die Preise klettern um 30 % und mehr. Für einen kleinen Röster wie mich ist es da schwer, überhaupt noch Lots zu bekommen, bevor sie von den Big Playern reserviert oder gekauft werden. Genau das ist vor ein paar Monaten passiert – ich ging leer aus, weil ich auf der Reservierungsliste zu spät kam. .


Keine Panik: Ärmel hoch und Plan B suchen

Ich lasse mich jedoch nicht so leicht unterkriegen. Im ersten Moment war ich zwar frustriert, doch dann habe ich die Ärmel hochgekrempelt und nach einem Plan B gesucht. (Zugegeben: Einen Plan B hatte ich bis dahin nicht parat, denn alles schien so sicher und einfach zu laufen.) Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf: Was sollte ich mit all den Verpackungen machen, auf denen „Cold Soul – Brasilien fermentiert“ steht? In meiner Nappi-Kaffi-Welt lege ich grossen Wert auf das Optische und Künstlerische. Sollte das alles umsonst gewesen sein?


Die Wende auf der World of Coffee

Die World of Coffee (WOC), eine der grössten Messen der Kaffeebranche, hat mir zum Glück die richtigen Türen geöffnet. Dort kam ich erstmals direkt mit Kaffeebauern und Produzenten ins Gespräch. Von einem Kontakt zum nächsten – ich habe viele neue Leute kennengelernt und sogar Freundschaften in der Kaffeeszene geschlossen. Und siehe da: Nach ein paar Monaten Hin und Her war mein Plan B geboren. Und er erwies sich als besser als Plan A!


Nachhaltige Partnerschaft mit Ocafi

Mein neuer Partner heisst Ocafi. Das Team von Ocafi besitzt eigene Farmen in Brasilien und setzt konsequent auf Nachhaltigkeit. Sie implementieren verschiedene Initiativen, unter anderem:

  • Schutz des Regenwaldes (Rainforest-Initiative),

  • CO2-neutralen Anbau und Verarbeitung,

  • Nutzung von Biogas auf der Farm (z.B. aus einer Schweinezucht).

Ihr Motto lautet passend: „As direct as it can be.“ Direkter geht es nicht. Diese Partnerschaft bringt voraussichtlich als erstes einen Ersatzkaffee hervor, und zwar für La Muerte. Lazarus – back from the dead. Ein symbolträchtiger Name, der perfekt in diese Situation passt – ein Sinnbild für Auferstehung und neue Energie trotz des Verlusts.


Lazarus – Brazil Pinheiro Obata Natural
FromCHF 12.00
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Ein neuer Kaffee aus Kolumbien: Sierra Nevada

Doch damit nicht genug: Auch für den Cold Soul habe ich einen neuen Kaffee gefunden. Darauf bin ich besonders stolz – und das aus gutem Grund: Sierra Nevada heisst dieser Neuzugang, und er stammt aus Kolumbien. Dort wird er nach alter Tradition und ganz ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut. Zwischen den Kaffeepflanzen gedeihen Bananenstauden, Guavenbäume und andere nährstoffreiche Pflanzen, die den Boden auf natürliche Weise stärken – und genau das schmeckt man in der Tasse. Dieser Kaffee ist wirklich etwas ganz Besonderes.

Wir haben zu dritt – Kaffibär aus Frauenfeld, Patap aus Stein am Rhein und Nappi Kaffi – fast die gesamte Ernte abkaufen können. Ein starkes Zeichen unseres Commitments und ein Schritt zur Vertiefung unserer Zusammenarbeit. Drei unterschiedliche Handwerke, drei Philosophien – und doch verbunden durch dieselbe Leidenschaft, die in jeder Tasse spürbar wird. Von links nach rechts: Armando (Nappi Kaffi), Lina (Grand Safira Coffee) und Frank (Patap Kaffee).


Frank (Patap Kaffee), Lina (Grand Safira Coffee) und Armando (Nappi Kaffi) auf der WOC 2024. Gemeinsames Engagement für nachhaltigen Spezialitätenkaffee Brasilien und Sierra Nevada.

Slow Food und ein Blick in die Zukunft

Möglicherweise erhält dieser Kaffee sogar noch vor Eintreffen meiner ersten Lieferung das Slow Food-Zertifikat. Ich wäre damit erst der zweite Röster in der Schweiz, der überhaupt Slow-Food-Kaffee anbietet – ein weiterer Meilenstein, auf den ich hinarbeite. An dieser Stelle möchte ich Frank von Patap Kaffee für seine wertvollen Tipps danken. Ohne seine Unterstützung und das Treffen auf der WOC hätte ich diese neuen Kontakte vielleicht nie geknüpft – und aus einer Notlage wäre keine so wunderbare Geschichte entstanden.

Jetzt stehen also grossartige neue Kaffees für euch in der Pipeline. Ich blicke voller Vorfreude in die Zukunft – und ihr hoffentlich auch! Es warten noch viele Ideen darauf, verwirklicht zu werden. Alles braucht einfach seine Zeit.


XXX ARMANDO XXX

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